Von da ging es gleich richtig los, ab den ersten Metern aufwärts, glücklicherweise zunächst noch auf der Strasse. So kam es doch irgendwie einem Aufwärmen gleich. Schon bald zweigte die Route links ab, und es begann wie zu erwarten der weitere Aufstieg auf einer Schotterpiste. Immerhin, es war zunächst alles fahrbar. 

Die Sonne brannte jetzt (noch) nicht dermassen runter, wie es hätte erwartet werden können. Es ging ach immer wieder durch schattige Passagen. Wenn es auch nicht steil bergauf ging, aufgrund der Unterlage war es doch streng. Nach der "Gipfelpause" ging die Strecke einem spassigen Waldstück teils steil bergab. Vosichtig wie wir sind, schoben wir das Bike einige Male über eine Schikane. Unten angekommen gelangten wir zum vielerwähnten Fluss, dessen Lauf wir für die nächsten gefühlten 100km entlang fahren konnten. Aber es halt so ist mit den Flüssen, kam hier eine kleine Huckepack-Passage (Dorgali bischs du?). An Sardinien kam es aber zum Glück nicht heran. :)

Der Fluss lud zum baden ein. Leider war der Zugang nicht wirklich gegeben, so fuhren wir weiter im Wissen, dass die Strecke bis zum Auto dem Fluss entlang führen würde und sich sicherlich mal eine Gelegenheit geben würde. Diese kam schon bald, und wir machten die grosse Pause am Flussufer. Bereits als er nur seinen Fuss ins Nass stellte jaulte Päsce auf. OK, der Siech war unheimlich kalt. Zum plantschen sicherlich zu kalt. Doch wir wollten es wissen. Auch wenn die Füsse nach 5 Sekunden im Wasser bereits einem Kältebrand erlagen und taub wurden. Wir tauchten ein. Und waren auch schnell wieder draussen. Aber bewiesen, wie hart wir waren. Und darum gehts. Haha.

Wir nahmen den Schlussabschnitt in Angriff. Es war meist gut fahrbar mit einigen guten technischen Herausforderungen. Aber auch immer wieder Schiebepassagen, es ging doch immer wieder bergauf. Den grössten Teil fuhren wir im Schatten der Bäume, auf schmalen Pfaden. Die immer wieder hereinliegenden Stachelpflanzen zeichneten schöne Kratzer in die Arme. Wiederum ein Beweis für unsere Härte. Die Temperaturen stiegen langsam herauf, und das kurze Eintauchen reichte wohl, um den Schutz der Sonnencreme wegzuwaschen. Die Arme brannten immer mehr, wenn mal der Schutz der Bäume verlassen wurde. Es ging immer kräftezehrrend rauf und runter. Das Wasser war mittlerweile aufgebraucht, und als Höhepunkt musste Päsce einmal mehr einen Platten im Vorderrad beklagen. Nachdem er das Bike einen Kilometer dahingeschoben hatte, entschloss er sich glücklicherweise doch noch, den Pneu zu wechseln. Er wäre wohl immer noch am Schieben.

Es ging dann weiter. Ich wäre am liebsten in den eiskalten Fluss gesprungen, um eine Abkühlung zu erleben. Und ja, ich hätte wohl auch 2 Liter weggehauen davon. Dehydration macht keine Spässe! Aber ich konnte widerstehen (weil auch der Zugang zum Wasser immer etwas kompliziert war), pedalierten weiter, immer weiter. Aber wir kamen jetzt immerhin voran, bis wir dann endlich auch beim Auto angekommen waren und die halbvolle mittlerweile heissgekochte Flasche Wasser vernichtet wurde. Schnell wurden die Bikes montiert und nach einem Pitstop im Dia zum Kauf von kalten Getränken endlich im Haus angekommen, wo zumindest ich schnell eine kalte Dusche nahm. Übrigens, Kühlschränke sind schon eine geile Erfindung. Es hält Getränke kalt und ermöglich das Herstellen von Eiswürfeln im Gefrierfach.

Am Abend wagten wir uns ein erstes Mal ins historische Ainsa. Hübsches Dörfchen auf einem Hügel, wie es sich gehört. Nach einem kleinen Rundgang gönnten wir uns noch etwas Flüssiges und Helado.

Komoot Link zur Tour: https://www.komoot.de/tour/76527305